„Wir können dankbar und staunend zurückblicken“

Remchingen (zac). Aufatmen kann die Remchinger Diakoniestation: Nach einem leicht negativen Jahresabschluss im Jahr 2023 – dazu kam es nur zweimal in über 25 Jahren – erreichte die Station mit ihren vielfältigen Aufgaben 2024 wieder eine positive schwarze Null. „2024 ist einmal mehr ein Jahr, auf das wir dankbar und staunend zurückblicken können“, unterstrich der ehrenamtliche Vorsitzende Karl-Heinz Stengel bei der Kuratoriumssitzung mit Vertretern der drei evangelischen Trägerkirchengemeinden und der Kommune. Gleichzeitig verdeutlichte Stengel, dass das positive Ergebnis alleine einer fortwährend großen Spendenbereitschaft sowie den Erlösen aus der Kleiderstube zu verdanken sei.

So erzielte die Diakoniestation im Jahr 2024 eine Spendensumme von rund 200 000 Euro, insbesondere auch aufgrund einiger Bauspenden anlässlich der Fertigstellung der zwei Wohngemeinschaften an der Wilferdinger Albstraße, wo jüngere Menschen mit Behinderung und ältere Menschen unter einem Dach zusammenleben. Hier durfte die Station ein weiteres Wunder erleben, nachdem sie aufgrund der Baukosten kurzzeitig an die Liquiditätsgrenze kam: Binnen weniger Tage stellten Bürgerinnen und Bürger nach Aufrufen in den Gottesdiensten zinslose Darlehen in Höhe von insgesamt 355 000 Euro zur Verfügung, sodass die Finanzierung der zuletzt gestiegenen, insgesamt 3,1 Millionen Euro Baukosten langfristig gesichert ist.

Auch zur Deckung des laufenden Betriebs der Wohngemeinschaften in Wilferdingen und der Demenz-WG in Nöttingen, die insgesamt 19 Pflegeplätze bieten, rechnen die Verantwortlichen unter Einbezug der dort in der Alltagsbegleitung und Nachbarschaftshilfe erbrachten Leistungen in den kommenden Wirtschaftsplänen nun mit einer schwarzen Null. Die Pläne genehmigte das Kuratorium ebenso einstimmig wie die Planung für alle anderen Aufgabenfelder, die weit über die Alten- und Krankenpflege hinausreichen. „Wir sind weiterhin auf Spenden und ab und an Erbschaften angewiesen, um diese Vielfalt an Angeboten weiterführen zu können“, erklärte Stengel.

Neben fast 700 betreuten Menschen und täglich im Schnitt 287 Einsätzen in der Pflege kümmern sich die 245 Haupt-, Neben- und Ehrenamtlichen um den Tafelladen, zahlreiche Nachbarschaftshilfen und immer wieder neue musikalische und Begegnungsangebote sowie Seniorengottesdienste, Freizeiten oder Aktionen wie die Remchinger Vesperkirche.

Immer konkreter werden nun die Planungen für die Betreuung der im Bau befindlichen 29 Seniorenwohnungen in Pfinztal-Kleinsteinbach, für die die Station ein Büro im Bauprojekt anmieten wird. Ausdrücklich sei der Einsatz der Remchinger Station mit dem Pfinztaler Rathaus und der dortigen Diakoniestation abgesprochen und gewünscht gewesen, erklärte Stengel auf Nachfrage von Martin Rothweiler (Freie Wählervereinigung). Bürgermeisterin Julia Wieland (parteilos) dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz: „Ihr macht eine super Arbeit – nicht nur für die älteren Menschen. Macht weiter so!“ Neben Zuschüssen zum Bau der Wilferdinger Wohngemeinschaften unterstützt die Gemeinde seit vergangenem Jahr auch den Tafelladen.

Am Donnerstag, 29. Mai, feiert die Diakoniestation einen Himmelfahrtsgottesdienst auf dem Kulturhallenvorplatz.      

 

Bild:

Dankbar für die Spendenbereitschaft und ehrenamtliche Einsätze zeigt sich das Kuratorium der Remchinger Diakoniestation um den Vorsitzenden Karl-Heinz Stengel (Siebter von links). 

Zufrieden mit der Entwicklung der Remchinger Diakoniestation sind der ehrenamtliche Vorsitzende Karl-Heinz Stengel (stehend rechts) und Tomislav Glavas (stehend Mitte) als einer der drei stellvertretenden Vorsitzenden. Foto: Zachmann