Remchingen-Singen (zac). Vor zehn Jahren eröffnete der Tafelladen der Diakoniestation Remchingen im ehemaligen Schlecker-Geschäft an der Singener Kronenstraße. „Wer damals noch skeptisch schaute, wurde eines Besseren belehrt“, verdeutlichte der Remchinger Diakonie-Vorsitzende Karl-Heinz Stengel bei einem Dankesfest. Als einziger Tafelladen im westlichen Enzkreis versorgt die Diakonie mittlerweile neben den Bedürftigen aus Remchingen insgesamt zweimal so viele aus Pfinztal, Königsbach-Stein, Keltern, Ispringen, Kämpfelbach und Eisingen mit. Die Flüchtlingskrise, Corona und nun der Ukrainekrieg sorgten zuletzt für einen sprunghaften Anstieg der Einkaufsberechtigten auf mittlerweile 320 Erwachsene und 345 Kinder. Passend zum Welttag der Dankbarkeit blickte Stengel strahlend in die Runde von 40 Ehrenamtlichen, koordiniert von Tafel-Leiterin Sigrun Leonhardt und Katrin Bauer, die täglich übrige Lebensmittel bei den Supermärkten und Geschäften abholen, behutsam sortieren und geordnet für einen kleinen Preis weiterverkaufen. Großen Dank gab es auch für zahlreiche Tafelfreunde, die die Arbeit mit finanziellen Spenden oder haltbaren Lebensmitteln unterstützen, und für die Ladeneigentümer wegen fairer Miete: „Aus zahlreichen Ehrenamtlichen, Kirchen, Kommunalpolitikern, Firmen, Banken, Schulen, Kindergärten und Privatspendern hat sich über die Jahre ein breites, bisher nicht gekanntes Netzwerk gebildet.“

Die Solidarität und Hilfsbereitschaft ließen Stengel immer wieder staunen. Sie spiegelt sich auch in den ausgeglichenen Zahlen wider: Über 700.000 Euro Ausgaben unter anderem für Nebenkosten, Hauptamtliche und Fahrzeuge konnte die Diakonie in den zehn Jahren allesamt decken – alleine schon zu einem Drittel (218.000 Euro) durch die Verkaufserlöse der Kunden. Den Rest deckten Spenden (337.000 Euro) sowie Beteiligungen der Kirchen und der umliegenden Kommunen, in deren Namen sich Pfinztals Bürgermeisterin Nicola Bodner bedankte und dabei die Menschenliebe vor Ort würdigte.

„Ich bin grundsätzlich ein Optimist, aber glaube, dass vielen von uns noch nicht bewusst ist, was noch auf uns zukommt. Menschen, die nie daran gedacht hätten, kommen schon heute in die Tafeln“, blickte der Bundesvorsitzende der Tafeln Jochen Brühl in seinem Grußwort auf die aktuellen Entwicklungen. Waren es 2021 noch anderthalb Millionen, so versorgen die 962 Tafeln in Deutschland mittlerweile 2,3 Millionen Menschen. Dabei retten sie pro Jahr 265.000 Tonnen Lebensmittel vor dem Verderb, schaffen Begegnungsorte und schlagen eine Brücke zwischen Überfluss und Mangel. Die Karlsbader Band „LA-Connection“ und Pfarrer im Ruhestand Hans-Martin Griesinger umrahmten das Dankesfest.     

 

 10 Jahre Tafel Remchingen

Mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Tafelfreunden und geladenen Gästen aus Kirche, Kommunen und Wirtschaft haben wir am vergangenen Mittwoch 10 Jahre Tafel Remchingen gefeiert. 2 Monate zu früh, aber im Blick auf den Winter war uns wichtig, diesen Danke-Abend zu feiern. Die im Zuge des Erweiterungsbaus neu geschaffene Parkebene wurde in einen „Festsaal“ verwandelt. Bei Livemusik, gutem Essen und wertschätzenden Grußworten konnten die 75 Festgäste einen wunderbaren Abend miteinander verbringen. Der Vorsitze der Tafel Deutschland, Jochen Brühl, war an mit dabei und stellte die Bedeutung der 962 Tafeln in Deutschland, die aktuell 2,3 Millionen Menschen unterstützen, heraus. Allein die Tafeln retten jährlich 265.000 Tonnen Lebensmittel vor dem Verderb.  Die Tafel Remchingen unterstützt aktuell fast 700 Menschen aus dem gesamten westlichen Enzkreis und Pfinztal mit frischen und haltbaren Lebensmitteln. Vorsitzender Karl-Heinz Stengel konnte dankbar darauf hinweisen, dass die in den zurückliegenden 10 Jahren angefallenen Ausgaben von über 700.000 € alle abgedeckt werden konnten. Gut ein Drittel über die Verkaufserlöse der Kunden und die Hälfte der Kosten über Spenden. Auch im Jubiläumsjahr sind schon viele Spenden, auch Lebensmittelspenden, eingegangen. Eine Spende über 300 € hat uns in dieser Woche besonders erfreut. Sie trug den Titel: „Meine Energiepauschale.“ Für einige Menschen vielleicht eine nachahmenswerte Idee, nicht nur im Blick auf die Diakoniestation. Karl-Heinz Stengel, Diakonievorsitzender

  

Bild:

Für zehn Jahre Remchinger Tafel dankten der örtliche Diakonievorsitzende Karl-Heinz Stengel (von links), der Tafel-Bundesvorsitzende Jochen Brühl, Tafel-Leiterin Sigrun Leonhardt, Katrin Bauer vom Diakonie-Leitungsteam und Pfarrer im Ruhestand Hans-Martin Griesinger zahlreichen Ehrenamtlichen und Spendern. Foto: Zachmann   

 

Bilder untenstehend:

Bild 1       Bürgermeister Prayon, Tafel-Bundesvorsitzender Jochen Brühl, Diakonievorsitzender Karl-Heinz Stengel

Bild 2       die Parkebene wurde in einen Festsaal verwandelt

Bild 3       mit Live-Musik Band "LA-Connection"